Review Broilers – Puro Amore

Ein neues Album von den Broilers. Aufgenommen in der Pandemie, wobei manche Lieder schon vor eben dieser entstanden sein sollen.
Nach einiger Zeit des nicht entscheiden ob ich mir dieses Album kaufen sollte, oder es lassen, habe ich mir das Vinyl nach dem ersten Hördurchgang am Veröffentlichungstag doch noch organisiert.

Nein, ich habe die Platte nicht zu Wucherpreisen auf Onlineauktionshäuser erworben. Es lohnt sich immer wieder, kleine Plattenläden abzuklappern, auch online. So habe ich es auch schon bei den letzten Veröffentlichungen der Broilers gehandhabt. Das bedeutet zwar, das ich keinen exklusiven Zugang zum Tonträger habe; es somit passieren kann das ich die Scheibe nicht in der limitierten Version bekomme, doch hier liegt sowieso ein wichtiger Kritikpunkt. Wieso sollte Musik, die Gestaltung oder sonstige Aufmachung einer Veröffentlichung limitiert werden und damit nur den reichsten, schnellsten und einer begrenzen Zielgruppe verfügbar machen? Das fühlt sich nicht gut an, für alle die eben nicht zu dieser Gruppe gehören (können)? Es grenzt Menschen aus.

Doch das ist eigentlich ein Thema für ein komplett eigener Artikel hier im biotechpunk. Hier geht es nun um die Broilers und ihr neues Album namens Puro Amore. Es werden, soviel ist sofort festzustellen, alle bekannten Stilelemente der Band untergebracht. Bläser sind dabei, die Stimmung wie auf den letzten Platten ebenso vorhanden. Die Broilers Handschrift wird weiter verfeinert quasi. Vereinfacht gesagt, die Broilers haben weiterhin den gleichen Stil, die gleichen Themen und schreiben die Geschichte weiter. Dazu natürlich Sammys Lyrics, die einen mehr als wichtigen Punkt im Stil und Sound der Band ausmachen.

Anders gesagt, die Broilers bleiben sich treu, liefern gekonnt ab, mit rockigen, eingängigen Liedern. Mit Texten, die es schaffen die Hörenden zu erreichen und für den einen oder die andere zum Lebensmotte, oder gar Tattooslogan gereichen.

Im Hafen wärst du in Sicherheit gewesen, aber dafür werden Schiffe nicht gebaut

Die Broilers zitieren in die Musikgeschichte hinein und auch zu sich selber. Das erstere macht für mich nichts, das zweitere schon eher, wenn es denn gut gemacht ist. So darf der schwer verliebte Hooligan recht gerne ein Zitat aus der musikalischen Frühzeit der Band mitbringen. Es passt einfach gut. Ob die Band aber nun musikalisch irgendwas zitiert darf gerne als Querverweis dienen, sollte aber nicht der Kern der Aussage ausmachen. Für Musik darf gerne ein Background in der Geschichte vorhanden sein, doch, so finde ich es, sollte es nicht die Voraussetzung sein um ein Lied zu erfassen. Ansonsten wird es Musik für Nerds, die von Aussenstehende nicht zu verstehen ist. Zum Glück passiert es hier nicht durchgehend und die Lieder funktionieren auch so immer noch recht gut.

Mein Fazit: Ein neues Album der Broilers, ein Veröffentlichung die mich jetzt nicht enttäuscht. Jetzt ist es an der Zeit wie die Lieder reifen und sich entwickeln. Wie sie die Zeit bestehen werden. Einige sehe ich schon als Hits auf den Konzerten, andere finde ich da doch schon schwerer. Aber wer weiß. Auf jeden Fall steckt hier Potential drin das der eine oder andere Song noch punktet und die Broilers nicht nur auf den Liedern von früher basieren. Die Geschichte wird weitergeschrieben.
Puro Amore wird vielleicht bei mir und diesem Album nicht eintreffen, doch habe ich das schon länger mehr nicht bei Broilers Alben. Doch könnte diese Platte doch schon öfters bei mir laufen, als andere, bisher veröffentlichte.

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Tracklist
Nicht alles endet irgendwann
Nach Hause kommen / Zurück zu mir
Gib das Schiff nicht auf!
Porca Miseria
Alter Geist
Trink mich doch schön
Schwer verliebter Hooligan
Diktatur der Lerchen
Da bricht das Herz
Dachbodenepisoden
Alles wird wieder ok!
Niemand wird zurückgelassen
Alice und Sarah
An allen anderen Tagen nicht (Lebe, du stirbst)